Quartiersrat beschließt Mittelvergabe für vier Projekte

Am 7. März hat der Quartiersrat getagt und darüber beraten und abgestimmt, welche Projekte in den kommenden drei Jahren aus Mitteln des „Soziale Stadt“-Projektfonds in der Weißen Siedlung Dammweg gefördert werden sollen.

Folgende vier Projekte wurden besprochen und beschlossen:

Eltern-Kind-Workshops

In der Weißen Siedlung leben sehr viele Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf bei der Entwicklung ihrer motorischen und sprachlichen Fähigkeiten sowie ihrer sozialen Kompetenzen haben. Für ihre optimale Förderung ist die Mitwirkung der Eltern notwendig. Allerdings ist es für einen Teil der Eltern aufgrund eigener Wissensdefizite schwierig, ihre Kinder gut zu unterstützen. Das Projekt hat es sich daher zum Ziel gesetzt, Eltern bei der Förderung ihrer Kinder zu stärken und zu unterstützen. Es sollen Wege und Methoden für Eltern und Mitarbeiter der entsprechenden Einrichtungen aufgezeigt werden, wie sie zur Weiterentwicklung feinmotorischer, kreativer und sprachlicher Fähigkeiten bei Kindern beitragen können. Erreicht werden soll eine größere Freude am Lernen, eine Erleichterung des Übergangs in die Schule und eine Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Eltern und Einrichtungen. Hierfür werden Workshops angeboten, Aktionen entwickelt und Schulungen und Fortbildungen für Eltern sowie gemeinsame Ausflüge organisiert und durchgeführt.

Lebendiges Quartier

Die markante Baustruktur und die spezifische soziale Zusammensetzung der Bewohnerschaft begünstigen die Abgrenzung unterschiedlicher ethnischer Gruppen in der Weißen Siedlung voneinander. Dem will das Projekt durch die Pflege und Entwicklung lebendiger soziokultureller Aktivitäten entgegenwirken. Es sollen Anlässe geschaffen werden, bei denen Menschen in Kontakt kommen und einander kennen lernen. Das ermöglicht Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben, fördert die Verständigung und den Austausch zwischen Generationen und Nationalitäten und baut Hemmschwellen für interkulturelle Begegnungen ab. Kerninhalt des Projekts sind Planung, Organisation und Begleitung von Veranstaltungen und Festen in Absprache mit Einrichtungen und Projektträgern im Gebiet. Bewohner sollen für die Mitwirkung gewonnen werden.

Insgesamt sollen vier bis fünf Feste im Jahr stattfinden, etwa ein Frühlingsfest, ein Fest zum Europäischen Nachbarschaftstag, ein Familienfest und ein Weihnachtsbasar.

Auf gute Nachbarschaft

Anonymität und Fluktuation in den Häusern der Weißen Siedlung erschweren das Entstehen stabiler und guter Nachbarschaften. Deshalb ist das Ziel dieses Projekts eine Verbesserung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens in den Häusern und der Abbau von Konflikten. Dafür sollen Anlässe für ein besseres Sich-Kennenlernen in den Häusern geschaffen werden, um Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme zu fördern, bestehende gute Nachbarschaften zu unterstützen und Nachbarschaftshilfe auf- und auszubauen. Zu den von Bewohnern vorgeschlagenen Methoden gehören: Hausgemeinschaftstreffen, temporäre Mietercafés in einzelnen Häusern („Café auf halber Treppe“), Nachbarschaftshilfe in Form einer Börse, Gewinnung von „Kümmerern“ für die Bewohner einzelner Häuser, Mietertrödelmärkte, gemeinsame Aktionen mit Hundebesitzern und Tauschbörsen. Weitere kreative Ideen und die punktuelle Kooperation mit Mieterberatungsstellen sind erwünscht.

Nachhaltige Weiße Siedlung

Das Projekt will für Bewohner aller Altersgruppen das individuelle Bewusstsein für nachhaltiges und ökologisches Handeln stärken. Das Wohnumfeld soll noch grüner gestaltet und die Bewohnerschaft für einen pfleglichen Umgang motiviert werden. Bestehende Ansätze ehrenamtlicher Aktivitäten im Wohnumfeld sollen unterstützt und ausgebaut, Familien für Ressourcenschonung im Alltag sensibilisiert werden. Ziel ist auch zu vermitteln, wie durch umsichtiges und nachhaltiges Handeln Betriebskosten und individuelle Haushaltskosten gesenkt werden können, während gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird. Alle Maßnahmen sollen die Identifikation mit dem Quartier stärken. Konkret vorgeschlagen wurden die gemeinsame Entwicklung von Ideen für mehr Stadtteilgrün in der Siedlung, praktische Umsetzungen der Ideen und Bepflanzungen der Grünflächen, Anleitungen zum Upcycling, die Einrichtung eines Repair-Cafés, Aktionen rund um das Thema „Umgang mit Wasser“, die Entwicklung eines Ratgebers für nachhaltiges Handeln im Alltag und Aktionen zur Müllreduzierung.

Die Projekte, die der Quartiersrat beschlossen hat, werden nun ausgeschrieben und Projektträger für ihre Umsetzung gesucht.