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Stolpersteine in der Köllnischen Heide
Am Vormittag des 24. September haben Interessierte aus dem Gebiet gemeinsam mit "CARIsatt – dein Platz im Kiez" und dem Quartiersmanagement im Rahmen der Aktion "Neukölln putzt Stolpersteine" drei Stolpersteine in der Köllnischen Heide geputzt. Dabei gedachten sie der Menschen, an die durch die Steine erinnert wird, und ihrer Lebensgeschichten.
Bei Stolpersteinen handelt es sich um kleine Gedenktafeln aus Messing. Sie haben die Größe eines Pflastersteins und erinnern an Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, vertrieben, deportiert oder in den Suizid getrieben wurden. Das Erinnerungsprojekt geht auf den Künstler Gunter Demnig zurück, der es 1992 begonnen hat. Mittlerweile gibt es mehr als 100 000 Stolpersteine, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Stolpersteine gelten damit als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
In der Steinbockstraße gibt es vor der Hausnummer 23 seit dem 10. Dezember 2007 zwei Stolpersteine, die an Arthur Hecht und seine Frau Lucie Hecht erinnern.
Arthur Hecht wurde am 6. Mai 1883 in Kassel geboren und war christlich getauft. Als Soldat nahm er am Ersten Weltkrieg teil, später war der promovierte Jurist lange Jahre als Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Neukölln tätig. Lucie Hecht wurde am 16. Juni 1888 in Frankfurt am Main mit dem Mädchennamen Kayser geboren und war ebenfalls christlich getauft geworden. Die Tochter des Ehepaares Hecht, Gerda, wurde am 17. Januar 1914 geboren. Im Jahr 1935 reiste die Familie nach New York und Gerda blieb dort bei Verwandten. Lucie Hecht und Ehemann Arthur Hecht wurden am 28. März 1942 mit dem XI. Transport in das Ghetto in Piaski deportiert, wo beide ermordet wurden.
Der Stolperstein für Kurt Gärtner befindet sich in der Gretelstraße 10 und wurde am 12. September 2008 verlegt. Kurt Gärtner wurde am 26. Juni 1879 in Finsterwalde als Sohn eines Tuchmachers geboren. 1905 zog er nach Berlin, um hier zu arbeiten. Während des Ersten Weltkriegs wurde er Mitglied der USPD und 1919 Stadtverordneter von Neukölln. 1922 trat Gärtner in die SPD ein und war von 1925 bis 1933 Stadtverordneter von Berlin. Nach seiner ersten Verhaftung floh er in die Tschechoslowakei, kehrte jedoch 1937 nach Berlin zurück und wirkte im Widerstand. Kurt Gärtner wurde am 22. August 1944 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Dort wurde er am 15. Dezember 1944 ermordet.
Für weitere Informationen zu Stolpersteinen im Allgemeinen und Stolpersteinstandorten in Berlin empfehlen wir den Besuch der Website des Projekts Stolpersteine in Berlin.
(Informationen von Wikipedia)