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Mal Luft raus lassen - Boxen gegen Aggressionen
Sport und Bewegung spielen in der Weißen Siedlung eine große Rolle: Kinder und Jugendliche nutzen die vielen Spiel- und Bolzplätze, fahren Fahrrad oder skaten auf den Wegen, an der Sonnen-Grundschule gibt es verschiedene Sport-AGs und wer Lust auf Inline-Hockey hat, ist beim JKW Grenzallee gut aufgehoben.
Seit Anfang Juli gibt es nun ein neues und attraktives Angebot in der Siedlung. In der Sonnenallee 269-271 hat der Aktive Boxverein e.V. die ehemaligen Lagerräume über dem Möbelladen zu einem Trainingszentrum umgebaut, das Jugendlichen und Kindern, Frauen und Männern gleichermaßen offensteht.
Boxtraining ist sehr anspruchsvoll und verbessert Ausdauer, Fitness und Körpergefühl. Es besteht aus Konditions- und Krafttraining, Arbeit am Sandsack und Partnerübungen. Auch ein klarer Kopf gehört dazu, denn man muss die eigenen Fähigkeiten gut einschätzen können und Reaktionen des Gegners vorausahnen.
Da Boxen wie kaum eine andere Sportart dazu geeignet ist, überschüssige Kraft und Aggressionen abzubauen, hat der Verein auch den Zuschlag für ein Projekt zur Gewaltprävention in der Weißen Siedlung bekommen (Finanzierung: Programm Soziale Stadt/Quartiersfonds 2). Das Projekt richtet sich an Jugendliche, aber in gesonderten Gruppen auch an Frauen und Kinder bis zum elften Lebensjahr, da sie oft Opfer von Gewalt werden und dann erfahrene Gewalt an Schwächere weitergeben.
Neben dem Boxtraining werden in Rollenspielen bedrohliche Situationen nachgestellt und Möglichkeiten durchgespielt, ihnen möglichst gewaltfrei zu entkommen. Die Reflexion des eigenen Handelns und die Wirkung auf andere stehen dabei im Vordergrund. Trainer und Trainingsgruppe sind zunächst stille Beobachter, ehe sie dann Vorschläge zur Klärung der Situation unterbreiten. So setzen die Teilnehmer sich auch in der Theorie mit den Auswirkungen von Gewalt auseinander.
Ansprechpartner ist Rabih Cheikho (aktiverbox[at]hotmail[.]de)