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Montag, 25.03.2024

Besuch im Nachbarschaftstreff „Sonnenblick“

„Ramadan fühlt sich hier manchmal ein bisschen an wie Sommerferien“, sagt Eileen Lampert, weil an diesem frühen Nachmittag nicht viel los ist im "Sonnenblick". Der Nachbarschaftstreff ist seit einigen Jahren das Herz der Weißen Siedlung – und die Ruhe daher nur vorübergehend. Um vier Uhr zum Beispiel, in einer halben Stunde, ist wieder Lerncafé. Dann kommen außer Cem, dem Initiator des Angebots, und einer Honorarkraft auch zwischen fünf und achtzehn Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen, die hier lernen wollen und dabei mal mehr, mal weniger Betreuungsbedarf haben.

Allerdings ist das Lerncafé, das von Dienstag bis Donnerstag an den Nachmittagen stattfindet, nur eins von vielen Angeboten, die sich hier in den letzten Jahren etabliert haben und gut angenommen werden.

Aufbauen auf dem Vorhandenen
Eileen Lampert hat die Koordination des Nachbarschaftstreffs vor zweieinhalb Jahren für den Träger Stephanus-Stiftung übernommen. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie auf schon bestehende Strukturen aufbauen, und es ist ihr gelungen, über die Zeit nicht nur die Veranstaltungen und Reihen, die es bereits gab, am Leben zu erhalten und zu stärken. Darüber hinaus hat sie sie immer wieder um neue Ideen erweitern und bereichern können.

„Mein Gefühl ist, dass wir mit dem Nachbarschaftstreff sehr gut ins soziale Leben der Siedlung eingebunden sind“, resümiert sie. „Persönlich fühle ich mich hier sehr wohl. Und ich habe Lust darauf, für die Bedarfe, die es hier gibt und auch weiterhin zunehmend geben wird, weiter neue Ideen zu entwickeln und Kooperationen mit anderen Akteurinnen und Akteueren und Einrichtungen auf den Weg zu bringen. Wir haben hier viel probiert, immer wieder auf einer ganz persönlichen Beziehungsebene, indem wir Menschen angesprochen haben. So konnten wir von Coachings im beruflichen Bereich bis zu Kreativangeboten für Seniorinnen und Senioren einiges auf den Weg bringen.“ „Wir“ heißt in den meisten Fällen: Eileen Lampert in Zusammenarbeit mit Honorarkräften oder Kooperationspartnern.

Von letzteren gibt es in der Dammwegsiedlung einige, die hier ebenfalls schon seit Jahren engagiert und voller Empathie für die Bewohnerinnen und Bewohner  Projekte machen, etwa das Freilandlabor Britz e. V., mit dem immer wieder gemeinsame Projekte zu Ernährungs- und Umweltthemen stattfinden. Oder das Netzwerk „Familie im Blick“, zu der sich verschiedene Bildungseinrichtungen der Siedlung – die Sonnen-Grundschule, Kita- und Familienzentrum Debora, das Clubhaus Phase II, die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter von AspE e. V. und die Koffer-Akademie – zusammengeschlossen haben.

Divers in vieler Hinsicht
Einer der Höhepunkte der Zusammenarbeit war in Eileen Lamperts Augen sicherlich der Drei-Generationen Ausflug zum Freizeitpark Germendorf. Hier konnten sich die Teilnehmenden in angenehmer Umgebung besser kennenlernen und die Beziehungen untereinander stärken. Auch die Kooperation mit dem CARIsatt-Laden in der Steinbockstraße liegt ihr am Herzen. „Hier kochen wir ab und zu beim ‚Lebensmittelpunkt‘, der jeden Donnerstag stattfindet oder haben uns am Herbstfest beteiligt. Alle Kooperationen tragen natürlich auch dazu bei, die Einrichtungen und ihre Angebote in der Weißen Siedlung bekannter zu machen. Das fördert wiederum den Zusammenhalt.“

Wichtig ist ihr auch, darauf hinzuweisen, dass die Veranstaltungen im Nachbarschaftstreff"Sonnenblick" von den Deutschkursen über das Kiezcafé bis zur Weltküche von einer ausgesprochen diversen Klientel genutzt wird – von Schülerinnen und Schülern über Klientinnen der Stadtteilmütter bis zu Seniorinnen und Senioren kommen alle gern vorbei. Im Sommer finden einige der Veranstaltungen auch auf den Grünflächen der Siedlung statt. Dann findet beispielsweise das Kiezcafé regelmäßig auf den Blauen Bänken, einer Palettenbank-Sitzecke, statt, die dafür im letzten Jahr gemeinsam gestrichen worden ist. Zu all dem kommen noch Sonderveranstaltungen wie regelmäßige Tausch- und Sperrmüllmärkte, der Flohmarkt beim Clubhaus Phase II oder Clean-up-Aktionen in der Siedlung.

Neues Projekt und Perspektive
Seit März gibt es zu alldem noch ein weiteres Quartiersmanagementprojekt , das Eileen Lampert koordiniert: „Konfliktmoderation – Lernen in der Nachbarschaft zu vermitteln“ im Sinne einer kostenlosen Grundausbildung, um nachbarschaftliche Konflikte zu moderieren. Das Projekt beginnt derzeit mit der Teilnehmendenakquise – das heißt in der Siedlung Bewohnerinnen und Bewohner ansprechen, ob sie sich eine Teilnahme vorstellen können und diese zu motivieren sich zu bewerben, da nur eine kleine Gruppe ausgebildet werden kann.

Zum Herbst allerdings läuft die Finanzierung des Nachbarschaftstreffs aus. Zwar ist das Lerncafé in den Räumen noch für ein weiteres Jahr gesichert. „Aber was mit den aktuell laufenden Programmen wird, ist noch unklar. Einige werden hoffentlich mit dem Ausbau des Stadtteilzenrum "mittendrin" für die Köllnische Heide dort einen neuen Ort finden. Nur ob alle Bewohnerinnen und Bewohner von hier bis dorthin gehen wollen, ist noch nicht ausgemacht. Ich für meinen Teil jedenfalls, würde gern in der Weißen Siedlung bleiben, wenn sich für mögliche Ideen eine Finanzierung finden lässt …“

Wir drücken da die Daumen!

Text: H. Heiland, Bilder: H. Heiland und Stephanus-Stiftung