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Raum für Mädchen

Der Bedarf nach Freizeit- und Beratungsangeboten bei Mädchen und jungen Frauen in sozial benachteiligten Quartieren ist groß. Während Jugendliche aus diesen Gebieten generell nur unzureichend in bestehende Angebote der Jugendhilfe eingebunden sind, fallen die Mädchen und jungen Frauen häufig völlig aus diesen Strukturen heraus. Ursache hierfür sind oftmals familiäre Strukturen und traditionelle Rollenbilder, die die Mädchen stärker an den elterlichen Haushalt binden und ihnen nicht erlauben, außerhalb der Schule Angebote wahrzunehmen, die sich an Mädchen und Jungen gleichermaßen richten. Zudem werden diese häufig von Jungen dominiert.

Mädchen und junge Frauen benötigen daher auf sie zugeschnittene Angebote, in denen sie relativ frei ihren Bedürfnissen nachgehen und ihre eigenen Interessen entwickeln können. Für sie wurde in der Weißen Siedlung ein stationäres und mobiles Angebot entwickelt und auch 2018 fortgeführt.

Zielgruppe des Projektes sind Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren, deren Entwicklungs- und Lebensbedingungen verbessert werden sollen. Das Projekt will dazu beitragen, sozialräumliche Ressourcen zur Sozialintegration freizulegen und individuelle Problemlagen der Mädchen durch weiterführende Hilfen und Angebote abzubauen.

Daraus leiten sich folgende konkrete Zielstellungen ab:

  • Förderung der Autonomie und des Selbsthilfepotenzials: Die Mädchen werden befähigt, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen, selbstbewusst und eigenverantwortlich zu handeln, sich an Planungs-, Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen zu beteiligen und selbst als Peerhelper tätig zu sein (JuLeiCa-Ausbildung).
  • Integration in die bestehenden sozialen Strukturen der Weißen Siedlung: Die Mädchen werden dabei unterstützt, die Einrichtungen und Angebote im Quartier selbstständig zu nutzen, auf fehlende mädchenspezifische Angebote hinzuweisen und Kontakte zu zielgruppenrelevanten Institutionen und Einrichtungen zu pflegen.
  • Entwicklung einer beruflichen Perspektive: Das Projekt bietet Unterstützung bei den Hausaufgaben und bei Prüfungsvorbereitungen, Beratung und Unterstützung an den Schnittstellen Schule/Ausbildung/Arbeitsleben, Unterstützung bei der Anfertigung von Lebensläufen und Bewerbungsschreiben sowie bei der Suche nach Ausbildungs- und Praktikumsplätzen.
  • Gestaltung von Freizeitangeboten: Es gibt wöchentlich Mädchentage in der Jugendeinrichtung „Sunshine Inn“ und im Mädchenraum in der Sonnenallee 279.  Dies wird ergänzt durch regelmäßige aufsuchende Mädchenarbeit, Angebote im jugendkulturellen Bereich und Ausflüge außerhalb des Quartiers.
  • Unterstützung in schwierigen Lebenslagen: Durch das Projekt werden niedrigschwellige Beratungsangebote bereitgestellt. Bei Bedarf erfolgt eine Vermittlung in weiterführende Hilfesysteme. Darüber hinaus erfolgt eine Intervention bei Konflikt- und Krisensituationen im Sozialraum, bei denen Mädchen und junge Frauen beteiligt sind.

Die Bedürfnisse und Wünsche der Mädchen und jungen Frauen werden im Rahmen von regelmäßigen Besucherinnenbefragungen und „Vollversammlungen“ erfragt. In die Planung und Durchführung der Maßnahmen/Angebote sind sie eingebunden. Viele Tätigkeitsfelder des Projekts stützen sich auf die Mitwirkung von Mädchen, die im Rahmen der Peerhelper-Ausbildung (JuLeiCa) des Projekts qualifiziert wurden.

Das Projekt „Raum für Mädchen“ hat sich im Quartier gut etabliert und die Angebote werden sehr gut angenommen. Darüber hinaus erfüllt das Projekt eine wichtige Funktion bei der Integration der Mädchen und jungen Frauen in die koedukativen Einrichtungen und Angebote im Quartier. So hat das Projekt wesentlich dazu beigetragen, dass der Anteil der Besucherinnen der Jugendeinrichtung „Sunshine Inn“ mittlerweile bei 60 Prozent liegt.

Förderung

Das Projekt „Raum für Mädchen“ erhält eine Förderung aus dem Projektfonds (Programmjahr 2016) von 12.000 Euro im Jahr 2018.

Holger Heiland und QM Weiße Siedlung W+P GmbH